Februar Design

Franziska von Guten

ABOUT

Franziska von Guten ist der digitale Avatar von Francesca Delbono, geboren und aufgewachsen in Italien, wenigen Minuten vom Gardasee entfernt. Nach ihrem Studium and der Kunstakademie in Brescia ist sie nach Berlin gezogen, wo sie ihrer Liebe für das Internet und für Hamburger freien lauf lassen konnte. Als freiberufliche Grafikerin war sie an mehreren kommerziellen und nicht-kommerziellen Projekten beteiligt, eine Auswahl ihrer Arbeiten findet ihr auf Behance

Sie co-kuratiert aktuell die Plattform Post.vision , „an artist collective that loves to make cool shit inspired by the internet” .



INTERVIEW

Was steckt hinter der Idee für den Flyer, was hat dich beeinflusst?

Als kleines Kind wollte ich Meeresbiologin werden. Das Internet ist für mich wie das Meer und meine Lieblingsseiten sind wie ein Korallenriff. Die Dateien, die Bilder, die GIFs und Videos sind die Fische. Ich bin Netzsüchtig und Internet ist meine Lieblingsdroge.
Ich denke meistens nicht an das was ich mache,deshalb ist es für mich schwierig diesem Poster einen Tieferen Sinn zu geben. Er ist das Erzeugnis meines digitalen Unterbewusstseins.
Ich vermute er ist eine Einladung, einen Blick in meine Festplatte zu werfen.

Wie sähe deine perfekt Welt aus?

Meine ideale Welt ist das Teletubbieland.

Beschreibe deine Arbeitsmaterialien.

Meine Arbeitsmaterialien sind die Internetseiten auf denen ich die Bilder für meine Collagen finde. Ohne Plattformen wie Reddit oder Tumblr würde es meine Arbeiten nicht geben.

Warum machst du das was du machst?

Ich bezeichne mich gerne als „Badass Internectual“. Ich mache was ich mache weil ich manchmal das Bedürfnis spüre, die ganze visuelle Verschmutzung, der ich mein Gehirn aussetze, zu verarbeiten.
Es ist wie wenn ein gieriger Mensch sich vollfrisst, bis er/sie sich übergeben muss. Für mich ist es ähnlich – ich bin gierig nach neuen Bildern, ich ernähre mich von Pixel, und manchmal überdosiere ich. Dann „kotze“ ich alles was ich gesehen hab wieder aus, und mache etwas neues daraus.

Gibt es ein Erlebnis oder eine Begegnung die dich dazu entschliessen lies Gestalterin zu werden?

Ich habe beschlossen Grafikerin zu werden, weil ich den ganzen Tag vorm Rechner sitzen wollte. In der Schule habe ich Programmierung studiert, aber im kodieren war ich eine Null und ich konnte nicht zeichnen. Ich hab mich in einen Typen verliebt, der Webdesign studiert hat, und um ihn jeden Tag sehen zu können hab ich mich auch an seiner gleichen Uni eingeschrieben. Nach einem Jahr hab ich gemerkt, das ich als Webdesignerin nichts tauge. Dafür hatte ich mit Wordart eine Menge Spaß, so hab ich mich entschlossen Grafik zu Studieren.

Haben die von dir illustrierten Dinge Namen oder Bezeichnungen, vielleicht Titel? Wie heissen sie?

Ich gebe meinen Arbeiten Titel, die mich an den Lebensmoment erinnern in dem sie entstanden sind. Meistens heissen die Dinge die ich mache einfach „Svarione“, das ist italienischer Slang für die Einbildung, irgendeine tiefere kosmische Wahrheit verstanden zu haben, wenn man in Wahrheit nur total bekifft ist.

Ist jede Illustration ein neues Universum oder kehrst du immer wieder in unterschiedliche Welten zurück?

Ich kann mich mit Wörtern nicht gut ausdrücken, aber aus irgendeinen Grund spüre ich das Bedürfnis mit anderen Menschen zu kommunizieren und meine Gefühle auszudrücken. Jede meiner Arbeiten ist Teil des gleichen Universums, eine Spiegelung des Internets und meiner eigenen inneren Welt.

Hast du eine Lieblingsfigur aus comics, film etc.?

Am liebsten mag ich die Teletubbies. Sie sind süss und unheimlich zugleich, scheinen dauernd auf LSD zu sein und lieben Toast. Sie haben keine Probleme mit unterschiedlichen Ethnien oder Geschlechter, sind voll bunt und sprechen eine seltsame Sprache. Als Kind wollte ich immer wie Vicky das Robotermädchen werden. Ausserdem liebe ich Alf, die Welt der Polly Pockets und Charlie the Unicorn.

Welche Dinge illustrierst du am liebsten?

Meine eigenen Erfahrungen stehen immer der Mittelpunkt meiner Arbeiten: Ich glaube der kreative Prozess ist für mich immer eine Form von Selbstanalyse, verbunden mit einer guten Portion Narzissmus.
Im weiteren Sinn faszinieren mich Menschen: Mein nächstes Projekt ist eine Serie digitaler Portraits. Ich lass mir von Leuten ihr Lieblingsfoto schicken, also das Bild das ihrer Ansicht nach ihre wahre Natur am besten spiegelt, und lass mir dann die Links zu ihren Sozialen Netzwerken geben. Aus diesem Material schaffe ich dann ein digitales Portrait (wenn ihr Interesse habt und Teil von diesem Projekt werden wollt, schickt eure Fotos und die Links zu euren sozialen Netzwerken an clicksymlink@gmail.com).

Was würdest du machen wenn du nicht das machst was du gerade machst?

Ich hätte ein Concept Store/Sex Shop in Mitte.

Wie klingen deine Illus?

Youtube Vimeo